Ein echter Dauerbrenner – Brandschutz für Ihren Klassiker

Beitrag teilen

Wer kennt den ideellen Wert für das eigene Fahrzeug am besten? Richtig! Ein Oldtimer-Liebhaber. Nicht nur der Anschaffungspreis des Ursprungsfahrzeugs prägt seinen Wert – Zeit, Geduld und Kapital bei der Restauration haben einen ebenso hohen Einfluss auf die Unersetzbarkeit. Welche Folgen hätte ein Brand an Ihrem Fahrzeug? Tatsache ist: Das geliebte Modell kann nicht ohne Weiteres durch ein gleichwertiges Fahrzeug ersetzt werden.

Voraussetzung für die Erkennbarkeit des IST-Zustands ist zunächst einmal das vorhandene Fahrzeug und daneben ein zeitaktuelles Gutachten eines Oldtimer-Sachverständigen. Nur dadurch ist sichergestellt, dass im Falle eines Totalverlustes (durch Diebstahl oder Brand) der vorherige Fahrzeugzustand und somit der Wert rekonstruiert werden können.

Der Deutsche Oldtimer Club hat alle lauernden Gefahren zum Thema Fahrzeugbrand aufgedeckt und die wichtigsten Brandschutz-Lösungen für Sie parat.

Brennender Klassiker
Brennender Klassiker

Wie entstehen Fahrzeugbrände?

Durch den Betrieb Ihres Old- oder Youngtimers findet eine gewisse Alterung statt, die sich allerdings auch während Standzeiten fortsetzt. In puncto Brandschutz sind davon überwiegend Bauteile der Kraftstoffversorgung und der elektrischen Anlage betroffen:

Undichte, poröse Kraftstoffleitungen im Motorraum können als Zuführungen zur Gemischaufbereitung (Vergaser oder Einspritzanlage) einen Brand verursachen. Je poröser das Material der Schläuche, desto höher ist das Risiko für einen Brand im Fahrzeug.

Elektrische Leitungen und durchgescheuerte Kabel können einen Kurzschluss verursachen und zu einem Schwelbrand führen. Bemerken Sie während der Fahrt flackerndes Licht, einen Stromverlust oder Brandgeruch, sollten Sie sofort das Fahrzeug anhalten und dem Grund dafür nachgehen.

Jens Herrmann, Meister im Kfz-Handwerk und Branchenexperte, erklärt:„Bei den vorwiegend zur Isolation der Einzeladern verwendeten Kunststoffe verflüchtigen sich Weichmacher, die die Kabel geschmeidig halten sollen. Das kann im weiteren Verlauf zum Aushärten und damit zum Bruch der Isolation führen und in der Folge einen Kurzschluss verursachen. In diesem Zusammenhang besonders hoch beansprucht sind Kabel, die in der Nähe von wärmeführenden Bauteilen (Strahlungswärme durch Abgasanlagen) zum Anlasser geführt werden.“

Luftgekühlter Motor
Durchgescheuerte Kabel

Diese Parameter begünstigen die Brandgefahr:

  • Die unsachgemäße Verlegung von Kabeln und Kraftstoffschläuchen bei Wartungs- und Instandsetzungsarbeiten (z. B. durch Scheuern und Überdehnen)
  • Austretendes Öl, das auf heiße Auspuffteile trifft
  • Beschädigungen durch Marderbiss
  • Fahrzeuge mit Katalysator der ersten Generationen (Euro 1 und Euro 2), bei denen sich der Katalysator am Fahrzeugboden befindet, sollten nicht auf trockenen, leicht entzündlichen Untergründen (z. B. trockenes Gras) abgestellt werden.

Wo lauern Gefahren außerhalb des Fahrzeugs?

  • Glühende Zigarettenstummel: Von Vorausfahrenden aus dem Fenster geworfen, brennen sie sich in die Kunststoffverkleidung des Vorderbaus ein.
  • Feuerausbruch innerhalb von Gebäuden, Garagen oder Carports: Übergriff des Feuers auf Ihren Klassiker
  • Kurzschluss in der Elektroinstallation des Gebäudes
  • Hitzestau unter Beleuchtungskörpern, z. B. Halogenstrahlern
  • Reparaturarbeiten am Gebäude
Beschädigung durch Marderbiss
Oldtimer auf trockenem Gras

Was können Fahrzeugeigentümer regelmäßig prüfen oder überprüfen lassen?

  • Kontrollieren der Kraftstoffschläuche auf Dichtheit und Porosität. Durch Beimischung von Biokomponenten zur CO2-Reduktion in die jeweiligen Kraftstoffsorten (Diesel 7,5 % Rapsmethylester, Superbenzin 5%, Superbenzin E10 10 % Bioethanol) haben sich die Anforderungen an das Schlauchmaterial hinsichtlich Verträglichkeit verändert. Deshalb sollten die Schläuche der aktuellen DIN Norm 73379/3E entsprechen, die auch auf dem Schlauchmaterial eingeprägt ist. Nicht der DIN Norm entsprechende Kraftstoffschläuche, wie z. B. gewebeumflochtene, erfüllen diese Anforderungen nicht.

  • Überprüfen des Zustandes der elektrischen Anlage und Leitungen. Hintergrund: Elektrische Leitungen sind teils so alt wie das Fahrzeug selbst. Durch Weichmacheraustritt werden die Isolierungen der Kabel hart und damit brüchig.

  • Fahrzeuge, bei denen sich die Batterie unter dem Rücksitz (z. B. VW Käfer) oder im Kofferraum (z. B. Mercedes SL) befindet, sollten geeignete Abdeckungen der Batteriepole aufweisen. Hintergrund: Alte Fahrzeugsitze haben meist metallene Federkerne als Gestell. Sind die Pole nicht durch geeignete Abdeckungen geschützt, kann durch Belastung des Sitzes ein Kurzschluss entstehen. Bei Kofferraum-Montage können lose, umherfliegende Gegenstände Kurzschlüsse verursachen.
Schläuche mit DIN Norm Prägung

Wie kann man vorbeugen?

  • Sorgfältige Verlegung von Kabeln und Kraftstoffschläuchen bei Restaurationen und Instandsetzungsarbeiten. An Karosseriedurchbrüchen unbedingt Kabel- oder Schlauch-Durchführung verwenden.

  • Batteriehauptschalter einbauen oder Minuspol abklemmen, um die Elektrik des Fahrzeugs während der Stillstandsphase stromlos zu schalten. Alternativ Batterie ausbauen und kühl lagern. Hiervon sollten allerdings Fahrzeuge, die bereits mit Steuergeräten ausgerüstet sind, ausgenommen werden. In beiden Fällen ist die Versorgung mit einem Erhaltungsladegerät sinnvoll.

  • Geeignete Feuerlöscher in das Fahrzeug einbauen. Entstehungsbrände können damit noch gut bekämpft werden. Beachten Sie hierbei zwingend die Prüfzyklen des Löschers.
  • Um einem Marderbiss vorzubeugen, können Sie Drahtgitter unter das Fahrzeug legen oder Duftsprays verwenden. Außerdem gibt es elektronische Anlagen, die im Ultrahochfrequenzbereich Töne zur Vertreibung abgeben. Eine nachträgliche Panzerung der Kabel mit stabilen Kunststoffrohren ist ebenfalls möglich.
  • Brandschutzanlage (z. B. alsave) einbauen. Diese kommt ohne elektronische Bauteile und ohne elektrische Energie aus. Ihre Klassiker-Versicherung kann eine solche Anlage möglicherweise sogar vorschreiben.
Kompakter Feuerlöscher

Warum eine alsave Anlage?

Die alsave Brandschutzanlage verfügt über einen automatischen Status. Das System erkennt Feuer in einem Fahrzeug, auch wenn dieses abgestellt ist, und bekämpft das Feuer in kürzester Zeit ohne Fehlauslösungen. Die Anbindung der Anlage an das Fahrzeug geschieht kontaktlos. Die teilweise kritische Spannungsversorgung von Oldtimer Fahrzeugen wird durch den Einbau einer alsave Brandschutzanlage nicht beeinträchtigt.

Neben der automatischen Version stellt alsave auch ein manuelles System zur Verfügung. Peter Althaus, Geschäftsführer von alsave, erklärt: "Der wesentliche Unterschied dabei ist, dass vor der Auslösung der Anlage der Löschmittelbehälter manuell mit den im Motorraum verbauten Löschdüsen verbunden werden muss. Die Auslösung passiert ebenfalls manuell durch Drücken des Hebelventils."

Als Löschmittel dient Wasser, vermischt mit Kieselgur. Der Kieselgur vergelt das Wasser, erhöht die Kühlleistung des Wassers um ca. 25 Prozent. und ist phosphatfrei und damit biologisch abbaubar. Schäden durch Pulver oder Schaum können so gar nicht erst entstehen.

Animation alsave Anlage

von Peter Althaus, Geschäftsführer alsave

Althaus rät: "Die Systemarchitektur sieht vor, dass die automatischen Anlagen durch Fachbetriebe verbaut werden. In den meisten Fällen handelt es sich hier um sehr wertvolle und seltene Fahrzeuge, die eine besonders sorgfältige Installation erfordern. Manuelle Brandschutzanlagen werden als Set verschickt und können selbstständig eingebaut werden. Auch die Befüllung des Löschmittelbehälters mittels Druckpatrone kann vor Ort selbst vorgenommen werden. alsave sorgt für die ausführliche Einbauanleitung, eine Helpdesk Unterstützung und eine einwandfreie Installation."

Hier erfahren Sie mehr über alsave: https://www.alsave.ch/

Auftretende Störungen während der Fahrt:

  • Ruckelt der Motor und hat Leistungsverlust?
  • Nehmen Sie Brandgeruch wahr?
  • Liegen Ausfälle in der elektrischen Anlage vor?
  • Treten ungewöhnliche Geräusche auf?

Können Sie eine oder mehrere dieser Fragen mit Ja beantworten, halten Sie Ihr Fahrzeug zügig bei der nächsten, verkehrssicheren Halte-Möglichkeit und schauen Sie nach der Ursache. Bei Rauchentwicklung können Sie mit Ihrem Feuerlöscher einen Löschangriff starten. Dabei keinesfalls die Motorhaube öffnen, um weitere Sauerstoffzufuhr zu unterbinden. Sind bereits offene Flammen sichtbar, setzen Sie eine Notruf-Alarmierung ab und retten persönliche Gegenstände, wenn möglich.

Der Deutsche Oldtimer Club empfiehlt Fahrzeugbesitzern und Oldtimerfahrern die oben aufgeführten Sicherheitsmaßnahmen wahrzunehmen. Prüfen Sie ihr Fahrzeug regelmäßig oder lassen Sie es von zuständigen Werkstätten überprüfen und beugen Sie, soweit es Ihnen möglich ist, einem Brand an Ihrem Fahrzeug vor. Der Deutsche Oldtimer Club wünscht Ihnen stets gute Fahrt!

3D-Kennzeichen für Oldtimer

21. Dezember 2020

Kennzeichenheld.de fertigt Kunststoffkennzeichen in 3D Optik. Diese flexiblen Premiumprodukte werten jedes Auto optisch auf. Die Oberflächenvarianten Matt, Hochglanz und Carbon-Optik sind auch in kurzer Ausführung und für historische Fahrzeuge erhältlich.

Mehr erfahren

STRINGO - The original vehicle mover

18. Dezember 2020
#Service #oldtimertransport

FBB hat mit seinem STRINGO eine Möglichkeit geschaffen Oldtimer und Classic Cars, die sich nicht mit eigenem Antrieb bewegen können oder sollen, schonend und leise sowie ohne schädliche Abgabe durch Elektroantrieb fortzubewegen.

Mehr erfahren

Helge' s Fahrbier - Das Craftbeer für Selbstfahrer

9. November 2020
#Experte

Der Deutsche Oldtimer Club setzt sich stets mit Themen zur Fahrsicherheit im Oldtimer auseinander. Dass wir in diesem Zusammenhang Alkohol am Steuer nicht gutheißen, versteht sich von selbst. Darum hat bei uns das Projekt von Helge Thomsen, ein Craftbeer für Autofahrer zu entwickeln, enormes Interesse geweckt. Nun ist es soweit und das Fahrbier ist erhältlich. Erfahren Sie in unserem Artikel mehr über die Idee hinter Fahrbier.

Mehr erfahren